Heraus zum ersten Mai!

Katina Schubert

Der Tag der Arbeit ist für uns kein verstaubter Feiertag, sondern mehr denn je ein Tag, um für mehr soziale Gerechtigkeit zu kämpfen. Berlin ist Hauptstadt der Kinderarmut und der prekären Arbeit. Teilzeitbeschäftigungen, Niedriglöhne, und damit verbundene Altersarmut sind in Berlin keine Randphänomene, sondern bestimmen für viele Menschen den Alltag. Um Armut strukturell zu unterbinden, müssen die Menschen von ihrer Arbeit leben können. Dafür muss der Mindestlohn auf 12 Euro angehoben werden, alles andere führt direkt in die Altersarmut und ist sittenwidrig.

Wir wollen in Berlin in gute Arbeit investieren, anstatt Arbeitslosigkeit zu finanzieren und Niedriglöhne zu subventionieren. Den zu uns Geflüchteten muss der Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtert werden, die Arbeitsausbeutung von Migranten konsequent bekämpft werden. Wir wollen keine tariflosen Bereiche und Branchen. Deshalb braucht es eine Stärkung der Tarifbindung und einen Ausbau allgemein verbindlicher Tarifverträge. Starke Gewerkschaften in den Betrieben sind die entscheidende Voraussetzung für gute Arbeit und gute Löhne. Auch die Arbeitgeberverbände sind aufgefordert, den Anteil der Unternehmen ohne Tarifbindung zurückzudrängen.
Deswegen haben wir heute zusammen mit Gewerkschaften und tausenden Beschäftigten auf der DGB-Demo demonstriert, auf der Mai-Demo in Köpenick diskutiert und auf dem MyFest in Kreuzberg gefeiert.