Gegen das Vergessen

Was in der Nacht des 9. November 1938 geschah, erscheint heute für viele unvorstellbar: In ganz Deutschland wurden Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte und Wohnungen geplündert und verwüstet, zahlreiche jüdische Bürger*innen verhaftet und ermordet. Bis zum heutigen Tag gilt jene Nacht als Auftakt für den größten Völkermord in der Geschichte der Menschheit.


Die Erinnerungen an die Ereignisse von damals werden gegenwärtig, wenn wir die Bilder der letzten Wochen und Monate vor die Augen halten. Jüngst wurden in der Hufeisensiedlung alle verlegten Stolpersteine aus der Erde gerissen - das Ergebnis eines zutiefst vergifteten politischen Klimas.
Mit dem Putzen von Stolpersteinen gedenken wir heute der Opfer des Nationalsozialismus. Darunter die Stolpersteine von Georg Abel, Alfred Krebs und Wilhelm Manke für deren Stolpersteine ich die Patenschaft übernommen habe. Die Aktion mag zwar eine schlichte Form des Erinnerns und des Sichtbarmachens der Opfer des Nationalsozialismus sein, kann aber dennoch viel bewirken. Sie trägt die Vergangenheit in die Gegenwart und ruft das Gedenken an menschliche Schicksale wach. Vor allem aber lässt sie uns alle unserer Verantwortung vor der Geschichte bewusst werden. Denn ohne diese Form des Erinnerns wären ihre Namen sicherlich längst vergessen.