Wahlkreis: "Tag der bedrohten Räume"

Berlin ist eine wachsende Stadt. Auch wenn wir uns natürlich über die Anziehungskraft Berlins und die zahlreichen Neuberliner:innen freuen, ist die Wohnungsfrage nach wie vor prekär. Neubau ist wichtig, führt aber auch zu Nutzungskonflikten in der Stadt. Und zwar nicht nur innerhalb des S-Bahn-Rings, sondern auch am Stadtrand. Meinen Wahlkreistag habe ich dieses Mal unter das Motto "Tag der bedrohten Räume" gestellt.

Meinen ersten Termin hatte ich bei Squash Tennis Nord im Märkischen Viertel. Hier kann man indoor Tennis, Fußball und Squash spielen. In den kalten Monaten kommen bis zu 14.000 Sportler:innen hierher. Die Gesobau, der das Gelände gehört, hat aber nun entschieden, dass hier nach über 40 Jahren Schluss sein soll: für Wohnungsbau an anderer Stelle werden Ausweichflächen für dort wegfallende Kleingartenanlagen benötigt. Die Sportler:innen stehen nun buchstäblich "im Regen" und Ersatzflächen, gerade für Tennisspieler:innen, sind fast nicht zu bekommen. Hier ist meines Erachtens fraglich, ob diese Entscheidung so verhältnismäßig ist und ich werde mich dafür einsetzen, dass sie überprüft wird.

Meinen zweiten Termin hatte ich bei den Jugendkunstpaten gegenüber vom Märkischen Zentrum. In zwei Bauwagen sind Kinder aber auch Erwachsene eingeladen, sich künstlerisch zu betätigen. Zunächst nur als Zwischennutzung gedacht, sind die Bauwagen nun schon vier Jahre an Ort und Stelle auf einem Gelände der evangelischen Kirche. Diese möchte das Gelände nun anderweitig entwickeln. Hier ist für die Jugendkunstpaten also nun im Sommer Schluss und sie sind auf der Suche nach einem neuen Gelände. Es wäre sehr schade, wenn sie dem Märkischen Viertel verloren gingen.

Soziale Infrastruktur ist für die wachsende Stadt zentral, denn sie macht die verschiedenen Kieze erst lebenswert. Sich dafür einzusetzen, dass so viel wie möglich von ihr erhalten bleibt, ist zentrale Aufgabe linker Politik.