20 Jahre 11. September: Gedenken an die Opfer, Mahnung für die Gegenwart
Anlässlich des 20. Jahrestags der terroristischen Angriffe auf das New Yorker World Trade Center und das Pentagon bei Washington am 11. September 2001 erklären Klaus Lederer, Spitzenkandidat DIE LINKE. Berlin, Katina Schubert, Landesvorsitzende DIE LINKE. Berlin, sowie die Vorsitzenden der Linksfraktion im Abgeordnetenhaus von Berlin, Anne Helm und Carsten Schatz:
Die islamistischen Anschläge vom 11. September 2001 haben sich in unser kollektives Gedächtnis eingebrannt wie kaum ein anderes Ereignis seit Beginn des 21. Jahrhunderts. Wir gedenken heute der mehr als 3.000 Opfer dieses niederträchtigen, terroristischen Angriffs auf die Vereinigten Staaten von Amerika. Die Hinterbliebenen der Getöteten – unter ihnen viele Rettungskräfte – leiden bis heute unter den unwiederbringlichen Verlusten. Ihnen gehören unser tiefes Mitgefühl und unsere Anteilnahme.
Mit diesem unfassbaren Terror, der seine Fortsetzung auch in den islamistischen Anschlägen auf die Redaktion der französischen Satirezeitschrift Charlie Hebdo 2015, die Pariser Konzerthalle Bataclan im selben Jahr sowie ein Jahr darauf auf den Berliner Weihnachtsmarkt am Breitscheidplatz fand, wurde versucht, Hass in unserer Gesellschaft zu schüren. Menschen wurden kaltblütig ermordet, verletzt und traumatisiert, um Werte wie Freiheit, Toleranz und Vielfalt anzugreifen. Wir sind es den Opfern schuldig, uns diesem Hass und dieser perfiden Strategie immer wieder entgegenzustellen. Entschlossen werden wir aber auch weiter all denen entgegentreten, die wie Rechtsextreme oder islamfeindliche Populisten immer wieder versuchen, diese Anschläge für ihre eigenen Zwecke zu instrumentalisieren.
Und wir gedenken heute auch all jener unschuldigen Menschen, die den militärischen Interventionen der USA und ihrer Verbündeten in der NATO als Reaktion auf die feigen Anschläge zum Opfer fielen. In den vergangenen zwanzig Jahren wurden wir Zeugen von zahlreichen gescheiterten Versuchen, dem fundamental-islamistischen Terrorismus mit Waffengewalt zu begegnen. Der verlorene Krieg in Afghanistan und die Rückkehr der Taliban an die Macht stellen für Deutschlands Außenpolitik eine klare Zäsur dar. Es ist an der Zeit, dass nicht das Militär, sondern Politik und Diplomatie wieder Priorität bei der Bewältigung von internationalen Konflikten bekommen.